Sondervorführung des Films “Der Fall Collini”

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Sondervorführung des Films

“Der Fall Collini”

10.Februar 2020 um 18:00 Uhr – Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main

mit anschließender Diskussion zum Thema:
“Kalte Amnesie” – die Strafverfolgung von NS-Tätern in Deutschland.

Teilnehmer:
Uwe Becker (Bürgermeister / Frankfurt)
Philipp Graebke (Strafrecht / Universität Erlangen-Nürnberg)
Marcel Hartges (Filmproduzent)
Dr. Nikolaus Hensel (Rechtsanwalt)
Prof. Dr. Hanns-Christian Salger (Goethe-Universität / Frankfurt)
Moderation:
Daniel-Dylan Böhmer (Journalist, WELT)
 

Die Befreiung des Vernichtungslagers in Auschwitz liegt 75 Jahre zurück. Im öffentlichen Bewusstsein in Deutschland ist die Shoah aber bis heute sehr präsent. Es werden weiter viele Fragen gestellt zum deutschen Genozid an den Juden. Das betrifft auch die sogenannte “Vergangenheitsbewältigung”. Sie stand

im Fokus des Kinoabends im Deutschen Filmmuseum, zu dem die Freunde der Tel Aviv Universität eingeladen hatten. Wie konnte es kommen, dass im Zuge der “Kalten Amnestie” eine Verjährungsfrist der Beihilfe zu den Morden der Nationalsozialisten 1968 sogar verkürzt wurde?

Weit über hundert Gäste waren erschienen, um zuerst gemeinsam den Film “Der Fall Collini” anzuschauen. In der aktuellen, hochgelobten Verfilmung der gleichnamigen Romanvorlage von Ferdinand von Schirach geht es genau um diese Episode der deutschen Rechtsgeschichte.

Es folgte eine spannende Diskussion, die von Daniel Dylan Böhmer, Redakteur der WELT einfühlsam geleitet wurde. Mit dabei: Philipp Graebke, Experte für  Strafrecht an der Universität Erlangen-Nürnberg, der sich schon lange intensiv mit der Verjährungsfrage beschäftigt. Aus München kam einer der Produzenten des Films angereist, Marcel Hartges. Die weiteren Persönlichkeiten auf dem Podium:  der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Nikolaus Hensel, Prof. Dr. Hanns-Christian Salger von der Goethe-Universität in Frankfurt und ein ganz besonderer Zeitzeuge: Gerhard Wiese, ehemaliger Oberstaatsanwalt von Frankfurt und einer der Ankläger und Mitarbeiter von Fritz Bauer bei den Auschwitz-Prozessen Mitte der 60er Jahre. Fazit: Man hätte damals wachsamer sein sollen im Umgang mit einer unvergleichbaren Schuld. Ein Appell, der sich auch auf die Sensibilität gegenüber aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft beziehen muss.

Uwe Becker, Präsident des deutschen Fördervereins für die Tel Aviv Universität, rief in diesem Zusammenhang zu Spenden für die Law Clinic for the Rights of Holocaust Survivors (TAU) auf. Jura-Studenten geben an ihr kostenlose Rechtshilfe für die Überlebenden der Shoa – eine sehr erfolgreiche Initiative der Tel Aviv Universität an der Buchmann Faculty of Law.

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Auf dem Podium: v.l.n.r.:Philipp Graebke, Gerd Wiese, Daniel-Dylan Böhmer, Dr. Nikolaus Hensel, Marcel Hartges und Prof. Dr. Hanns-Christian Salger

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Uwe Becker, Präsident der Freunde der Tel Aviv Universität e.V., Bürgermeister von Frankfurt am Main und Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen

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Gerd Wiese, ehemaliger Oberstaatsanwalt von Frankfurt und Ankläger bei den Frankfurter Auschwitzprozessen (links) mit Moderator Daniel-Dylan Böhmer, Redakteur der WELT

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Hannah und Dr. med. Burkhard Weimer mit Debbie Jammer (Mitte), Freunde der Tel Aviv Universität e.V

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Fotos: Rafael Herlich

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